Was wäre Ostern ohne bunt gefärbte Ostereier? Seit Hunderten von Jahren gibt es bei uns den Brauch des Ostereierfärbens, gerne in der Karwoche rund um den Gründonnerstag. Doch nicht immer muss Chemie zum Färben zum Einsatz kommen. Vielmehr sollte auf die typischen Eierfarben sogar verzichtet werden, wie man anhand eines aktuellen Greenpeace-Marktchecks ablesen kann. Mehr als die Hälfte aller im März 2021 getesteten Ostereierfarben enthielten gesundheitlich problematische Stoffe, wie beispielsweise Azofarben. Diese stehen im Verdacht, Allergien auszulösen und Asthma zu begünstigen.

Ostereier natürlich färben

Ostereier natürlich färben

Doch keine Sorge: Auch mit natürlichen Produkten aus der heimischen Küche lassen sich schöne Eier für’s Osternesterl herstellen, und zwar mit garantiert unbedenklichen Farben. Ein Klassiker aus der Palette der natürlichen Ostereierfarben sind rote Zwiebelschalen. Doch auch wenn die Eier zum Beispiel mit Kurkuma, Roten Rüben oder Tee gefärbt werden, können sich die Ergebnisse sehen lassen. Und noch ein großes Plus von natürlichen Farben: Du brauchst dir keine Sorgen darüber machen, ob die Farbe durch die Schale dringt, denn die Eier können von Kindern und Erwachsenen bedenkenlos genossen werden.

Kochen und Küche empfiehlt:

Empfehlenswert ist es, die Eier vor dem Färben mit Essigwasser zu säubern, da sie so die Farbe besser aufnehmen können.

So funktioniert’s

Färbesud herstellen

Je nach Menge der Eier, die du färben willst, zunächst einen Färbesud herstellen. Dazu 500 ml bis 1 l Wasser aufkochen und die färbenden Produkte zufügen, den Sud mindestens 15 Minuten ziehen lassen. Grundsätzlich wird der Sud umso kräftiger, je länger du ihn ziehen lässt. Achte dabei auf dein Ausgangsmaterial: Kurkumapulver beispielsweise ist ja bereits sehr fein und gibt seine Farbe relativ rasch an das Wasser ab. Ganze Brennnesselzweige brauchen dazu natürlich länger, du kannst sie jedoch in kleine Stücke schneiden, um das Herauslösen der Farbe zu beschleunigen.

Eier kochen

Während der Färbesud vor sich hin zieht, kannst du die Eier kochen. Die Eier zunächst gut säubern, mit Essig abreiben und ganz normal hart kochen. So kann die spätere Färbedauer unabhängig vom Hartkochen gesteuert werden. Außerdem sind hartgekochte Eier einfacher zu verzieren. Am besten die Ostereier direkt nach dem Hartkochen färben, denn wenn sie noch warm sind, nehmen sie die Farbe besser an.

Ostereier natürlich gefärbt

Ostereier natürlich färben

Wie schon erwähnt, werden nun die noch warmen Eier in den warmen Färbesud gelegt. Dort bleiben sie mindestens 15 Minunten. Die genaue Dauer hängt von der Eierfarbe ab, aber auch davon, mit welchen Naturmaterialien du färbst. Manche färben viel rascher und intensiver als andere. Da die Eier ja ohnehin bereits gekocht sind, kannst du sie so lange im Sud belassen, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Die fertigen Eier am besten mit einem Tropfen Öl einreiben, so erhalten sie einen schönen Glanz.

Kochen und Küche empfiehlt:

Verwenden Sie zum Färben am besten Bio-Eier mit weißer Schale. Diese nehmen die Farbe besser an und schmecken auch besser.

Ostereier verzieren

Bloß bunt gefärbt ist dir zu wenig? Dann kannst du die Ostereier mit verschiedenen Mustern versehen. Eine Möglichkeit ist, auf die gekochten Eier vor dem Färben mit Bienenwachs Muster zu zeichnen. An diesen Stellen nehmen sie keine Farbe an. Du kannst auch Blätter und Gräser oder ein Stück Dekoband oder Spitze auf die Eier legen und ein Stück Strupfhose ganz fest darüberbinden. Auch so überträgt sich das Muster auf die Eier. Bei der Auswahl der Gräser solltest du beachten, dass dickere Blätter und Stängel kräftigere helle Stellen hinterlassen als ganz zarte Blättchen wie von Schafgarbe beispielsweise.

Natürliche Färbemittel

Was färbt nun wie? Rote Eier erzeugen Rote Rüben (eine Rote Rübe in Stücke teilen und im Sud ziehen lassen) oder rote Zwiebelschalen (mindestens eine Handvoll, die Schalen können im Sud auch schon über Nacht eingeweicht werden – je nach Eifarbe kriegst du so kräftig dunkel-rotbraune Eier). Heidelbeeren oder Holunderfrüchte (tiefgekühlt) oder Rotkraut ergeben lilafarbene bis bläuliche Eier. Kurkuma, Karotten oder Kamillenblüten färben Eier gelb – diese Färbemittel funktionieren jedoch nur bei weißen Eiern, braune sind zu dunkel. Grüne Eier erhältst du, wenn du zerkleinerte Brennnesseln, Spinat oder Mate-Tee verwendest. Schwarzer Tee, Kaffee oder normale braune Zwiebelschalen färben Eier braun.

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