Immer wieder hört man, dass Alufolie gesundheitsschädlich sein soll. Wir klären auf, wo man Alufolie vermeiden sollte und auf welche Alternativen man beim Grillen zurückgreifen kann.

Aluminium im Alltag

Aluminium ist ein Leichtmetall, das einerseits natürlicherweise auf der Erde vorkommt, andererseits z. B. durch industrielle Prozesse in die Umwelt freigesetzt wird. Der Mensch nimmt Aluminium hauptsächlich durch Lebensmittel (als natürlicher Bestandteil oder als Bestandteil von Zusatzstoffen) und Trinkwasser, aber auch durch aluminiumhaltige Kosmetika, Antitranspirantien, Zahnpasten oder Medikamente auf.

Alu & Lebensmittel

Kommen aluminiumhaltige Lebensmittelverpackungen, Alufolie oder Geschirr aus unbeschichtetem Aluminium mit Salz oder Säure in Berührung, können Aluminiumionen aus der Verpackung bzw. aus dem Geschirr gelöst werden und auf das Lebensmittel übergehen. Aus diesem Grund sollten salz- oder säurehaltige Lebensmittel wie aufgeschnittenes Obst oder Gemüse, Feta, Wurst, mariniertes Fleisch oder marinierter Fisch usw. weder in Alufolie aufbewahrt noch zubereitet werden. Auch Kochtöpfe aus Aluminium, die nicht beschichtet sind, sollten nicht mit salz- oder säurehaltigen Lebensmitteln in Berührung kommen. Bei Fertiggerichten aus Aluschalen ist ebenfalls Vorsicht geboten, denn auch diese können nach einer Untersuchung des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hohe Alu-Gehalte aufweisen. Besonders beim Warmhalten unbeschichteter Menüschalen, wie sie in der Gemeinschaftsverpflegung (Kindergärten, Schulen, Pflegeheime, Kantinen) oft verwendet werden, können Aluminiumionen auf Lebensmittel übergehen.

Unbedenklich sind hingegen Getränkedosen, Joghurtbecherdeckel oder Kaffeekapseln. Diese sind auf der Innenseite beschichtet, so dass keine Aluminiumionen auf das Lebensmittel übergehen.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Bei der Betrachtung des Gefährdungspotentials von Aluminium stehen Auswirkungen auf das Nervensystem, auf Fruchtbarkeit und ungeborenes Leben sowie auf die Knochenentwicklung im Vordergrund. Bei gesunden Menschen wird das Aluminium über die Niere wieder ausgeschieden, dennoch kann es sich im Laufe der Jahre vor allem in der Lunge und im Skelettsystem anreichern. Besonders gefährdet sind jedoch Menschen mit Nierenschwäche. Durch die Unfähigkeit das Aluminium auszuscheiden, sammelt es sich im Körper an.

Ein Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme und der Entstehung von Alzheimer oder Brustkrebs konnte noch nicht wissenschaftlich bestätigt werden.

Grenzwert

Die tolerierbare wöchentliche Aluminium-Aufnahmemenge für Verbraucher, das ist jene Menge, die ein Leben lang wöchentlich aufgenommen werden kann, ohne dass mit unerwünschten gesundheitlichen Effekten gerechnet werden muss, hat die EFSA (European Food Safety Authority) mit 1 mg/kg Körpergewicht für die orale Aufnahme über die Nahrung abgeleitet.

Da sich die Aufnahme von Aluminium nicht in allen Bereichen vermeiden lässt (Umwelt, Medikamente, …), lohnt es sich dort, wo es Alternativen gibt, darauf zu verzichten.

Grillen

Da beim Grillen durch in die Glut tropfendes Fett krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) entstehen, greifen viele hier noch auf Alufolie oder Alutassen zurück. Die schlechte Nachricht: Auch aus den Alutassen werden bei Kontakt mit Säure oder Salz (z. B. marinierte Speisen) gesundheitsschädigende Stoffe gelöst. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen, mit denen das Grillen zum sicheren Vergnügen wird.

Grillen ohne Alufolie

Als natürliche Alternative zur Alufolie eignen sich z. B. Kohl-, Mangold– oder Weinblätter, in die das Grillgut eingewickelt werden kann. Feste Blätter eventuell vorher blanchieren, so werden sie weicher und lassen sich besser falten. Erdäpfel, Fisch oder Gemüse lassen sich auch in Backpapier einwickeln. Das Papier am besten ein wenig einölen und darauf achten, dass die Temperatur nicht zu hoch ist.

Alu-Grilltassen lassen sich durch Grillschalen aus Edelstahl oder Emaille ersetzen, die noch dazu den Vorteil bieten, dass man sie wiederverwenden kann. Auch teflonbeschichtete Silikon-Grillmatten sind mittlerweile auf dem Markt.

Wer seinen Speisen ein feines Räucheraroma verliehen möchte, kann Grillpapier aus Holz zum Einwickeln verwenden oder Fleisch, Fisch, Gemüse usw. auf Grillbretter bzw. Grillplanken aus Holz (meist Zeder oder Buche) legen. Die Bretter können mehrmals verwendet werden, man sollte sie lediglich vor dem Grillen in Wasser einlegen. So entwickelt sich ein leichter Rauch und die Bretter brennen nicht an.

Grill-Woks aus beschichtetem Stahl eignen sich für die schonende Zubereitung von frischem Gemüse.

Text: Claudia Binder

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